Déjà-lu?


Das Buch zum Wetter

Notiz / 20. Januar 2021

Liebe Bücherfreunde,

„Der Landarzt Garin macht sich in einem schweren Schneesturm auf in ein entlegenes Dorf, um die Menschen dort gegen eine rätselhafte Krankheit zu impfen…“

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, denn beim Lesen dieses ersten Satzes im Klappentext keimte in mir der Verdacht, dieses Buch könnte womöglich ein literarischer Beitrag zur aktuellen Impfdiskussion sein. Aber, und ich kommentiere es mal mit einem Spruch aus der Beziehungskiste: „Es ist nicht, wie du denkst“.

Die Geschichte beginnt wie eine Erzählung aus dem 19. Jahrhundert. Ruhig und beschaulich breitet sich aus, was wir von den klassischen Schriftstellern kennen. Opulent-dramatische Landschaftsbilder der russischen Provinz und Personenkonstellationen im Ambiente aus fernen Zeiten bilden den Rahmen für Vladimir Sorokins Werk. Doch schnell führt er den Leser auf eine falsche Fährte; märchenhafte Wesen, gegenwärtige Figuren und Elemente einer hochtechnologisierten Gesellschaft tauchen auf und verwandeln die Reise des Landarztes in eine ebenso wilde wie phantastische Irrfahrt durch das provinzielle Russland einer imaginären Zukunft. Das geschickte Vermischen von Zeiten, Fiktion und Realität lassen die Erzählung wie eine Allegorie auf die gegenwärtige – nicht nur russische – Gesellschaft erscheinen.

Ein Leseerlebnis der besonderen Art!

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